169 Klassen starten nach den Ferien mit dem Projekt Zeitung in der Grundschule. Bei der Auftaktveranstaltung für Lehrer bei der AIM hat Medienpädagogin Alia Pagin wichtige Tipps für den Umgang mit Medien gegeben.
Mehr als 3500 Viertklässler erhalten nach den Faschingsferien täglich eine aktuelle Ausgabe der Heilbronner Stimme, Kraichgau Stimme oder Hohenloher Zeitung. Elf Wochen lang beschäftigen sich 169 Klassen in der Region beim Projekt Zeitung in der Grundschule (Zig) mit den gedruckten Nachrichten. Einige Klassenlehrer haben am Donnerstag bereits die Auftaktveranstaltung für die 16. Runde bei der Akademie für Innovative Bildung und Management (AIM) in Heilbronn besucht.
Fächerübergreifend werde die Tageszeitung in den Schulen genutzt, erklärte Projektredakteurin Fiona Drewnitzky. Dabei werde vor allem die Medienkompetenz geschult, ergänzte AIM-Geschäftsführerin Tatjana Linke. Lesekompetenz, Sprachförderung und die Auseinandersetzung mit Inhalten sind Ziel des Projekts. “Es geht um professionellen Journalismus”, betonte Tatjana Linke. Der sei in Zeiten von Fake News wichtiger denn je.
Lesen, basten, rechnen
In bewährter Art und Weise werden sich die Schüler während der kommenden Wochen mit der Zeitung vertraut machen. Lesen und basteln, aber auch messen, rechnen und vergleichen sind Teil von Zig. “Sehr viele Lehrer haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht”, sagte die zuständige Redakteurin. Eine Evaluation der Hochschule Heilbronn habe zudem gezeigt, dass die Verbesserung der Lesekompetenz dabei dauerhaft ist, so Linke.
Nach 16 Jahren sie es aber auch an der Zeit, etwas zu ändern: “Zig ist deutlich digitaler geworden”, erklärte Fiona Drewnitzky. Ein neues Portal bietet Informationen rund ums Projekt. Auch Bildergalerien aller teilnehmenden Klassen sind dort zu finden. Statt der üblichen Workshops für Lehrer gibt es ab diesem Jahr Erklärvideos. Außerdem wird das Lehrernetzwerk erstmals von der AIM betreut. Tagesaktuelle Arbeitsblätter sind dort schon morgens verfügbar. “Uns liegt das Projekt stark am Herzen”, betonte Tatjana Linke zum Auftakt. Die AIM begleitet Zig von Anfang an mit pädagogischen, aber auch organisatorischen Hilfestellungen.
Partizipation ist wichtig
“Dieses Projekt ist großartig”, fand auch Alia Pagin. Kinder machten dabei eigene Erfahrungen mit Nachrichten, Bildern und Schlagzeilen: “Partizipation ist das beste, was man für die Medienkompetenz der Schüler tun kann”, ist die Medienpädagogin überzeugt. Sie legte den Fokus auf die Inhalte und wies die Lehrer bei einem Vortrag auf Gefahren in sozialen Medien hin. Kinder nutzen Webseiten “meistens unbegleitet”, gleichzeitig verstärke die anonyme, schnelle, globale und indirekte Kommunikation die Probleme.
Aber nicht nur Schüler, auch Erwachsene müssten für den Umgang mit dem Smartphone geschult werden. Alia Pagin gab den Lehrern zudem praktische Tipps und nützliche Internetadressen mit auf den Weg.
Das neue Zig-Portal zum Schulprojekt ist unter www.zig-stimme.de zu finden.
Von Tanja Ochs